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WARUM GLAUBT MIR (fast) KEINER

Die Spirale der Abhängigkeiten hat in der menschlichen Evolution mittlerweile derartige Ausmaße angenommen, dass bereits im Kleinkind-Alter Industriezucker, Pharma-Medikamente, Geschmacksverstärker, Beurteilungen von Bezugspersonen und das sich SELBST-Entfremden scheinbar als “normal“ eingeschätzt werden. 


Wenn junge Menschen keine Chance auf die Unterstützung von rationellen Fähigkeiten haben - so wie unsere tierischen Kollegen auf dem Planeten - dann können sie bei Suchtmitteln wohl kaum NEIN sagen. Erst mit Ausbildung des präfrontalen Cortex besteht die Chance, den Teufelskreis von Zuckerkonsum, Energierausch, der Frust danach, Verlangen, etc. zu durchschauen. 


Die entsprechende Gehirnregion (ein Teil des Frontallappens der Großhirnrinde) unterstützt die Impulssteuerung und reift länger und langsamer als allgemein angenommen. Erst Ende 20 haben Menschen alle notwendigen Verlinkungen zwischen emotionaler Ebene und logischer Denkweise erfahren, um tatsächlich ausgeglichen und planend sich im Leben zurechtzufinden.


Dann ist eine situationsangemessene Handlungssteuerung und die Regulation emotionaler Prozesse auf der Basis von innerer Klarheit und intuitiver Abschätzung (als Gegensatz zu auswendig gelerntem oder mit Belohnungssystemen antrainiertem Verhalten) möglich. Dann erst ist ein selbstbewusstes NEIN zu Drogen (auch zu Süssigkeiten, Geschmacksverstärker, Alkohol, Zigaretten, etc.) theoretisch möglich - wenn nicht durch bereits vorliegende Abhängigkeiten oder sonstige traumatische Erfahrungen der eigene Wille gebrochen ist bzw. eine Identifikation des echten SEINS mit der gesellschaftlich “funktionierenden“ Person vorliegt.


Unreife Bewusstseinsstadien oder sonstige durch Hemmnisse der natürlichen Entfaltung von jungen Menschen und ihren Nervensystemen hervorgerufene Verkümmerungen des präfrontalen Cortex können unter anderem zu folgenden Symptomen führen:


- emotionale Verflachung

- Triebenthemmung

- situationsunangemessene Euphorie

- Missachtung sozialer Normen 

- Hyperfokus

- Entscheidungsunfähigkeit

- Inflexibilität im Verhalten

- Perseveration

- soziale Klebrigkeit (absoluter Wunsch nach Zugehörigkeit)


Strategisches Denken, bewusstes Teilen von Erfahrungen und / oder Gütern, Erkenntnisse aus Erfahrungen und innerer Fair-Arbeitung (Bildung im eigentlichen LERN- Sinne) sind erst mit der gesunden Reife dieses Hirnareals zu erwarten. Jede Überforderung wird durch Ausweichmechanismen kompensiert und führt zur Verkrustung wichtiger Strukturen, die dem Lernen und Leben in LEICHTIGKEIT dienlich sind.


Neben und vor allem auch schon vor dem Gewaltakt von “Schule“ ist die bewusste Ernährung und das Gefühl, sich von natürlichen Ressourcen zu sättigen, ein Aspekt, der den jungen Menschen die Chance gibt, sich SELBST frei zu entfalten, ihrer inneren Wahrnehmung zu vertrauen und sich - auch ohne Zustimmung von außen - ausschließlich ihrem Leben verbunden zu fühlen. 


Konkretes Beispiel:


Wir können davon ausgehen, dass die jungen Menschen voller Frieden, Gutmütigkeit und Neugier ins Leben eintreten. Die faire Bindung mit ihrem innersten Kern führt sie bereits durch die Schwangerschaft, gibt die Impulse für all die wundersamen Wachstumsprozesse im Mutterleib und auch das Signal, wenn es Zeit ist, die Herausforderung der Geburt anzutreten. Die natürlichen Reflexe in Bezug auf Nähe zur Mutter, Äußerung von Bedürfnissen und Eroberung des eigenen Körpers und des Lebensumfeldes sind eindeutig hinterlegt und zu beobachten. 


Erst durch von außen auferlegte Regelwerke, Vergleiche mit statistischen Daten oder sonstige gesellschaftliche Ansprüche werden die Neuankömmlinge in ihrem eigenen Weg / Rhythmus abgelenkt. Egal ob es das Drängen nach bestimmten Esszeiten, das Lästigwerden von Windeln oder der Schlaf-Wach-Rhythmus ist, vielerlei Regeln und Vorstellungen des Elternhauses wirken auf die jungen Wesen - meist nur aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit. 


Nichtsdestotrotz sind hier massive Eingriffe in die ganzheitliche Entfaltung der jungen Menschen im Gange, die die Grundlage für beinahe jedes “Übel“ unserer Zeit darstellen. Kontrolle und Manipulation, Anpassung und Selbstentfremdung, Abhängigkeiten von Drogen, Handlungen und Menschen (z.B. (autoritäre) Bezugspersonen) sowie geschwächte Immunsysteme und krankhafte Symptome auf psychischer und körperlicher Ebene spielen zusammen. Das Gefährliche an der Situation sind die sich gegenseitig bedingenden Geschehnisse, die an sich schon einen Teufelskreis darstellen, der nur durch das Anschauen der unbequemen Realität erkannt und aufgeräumt werden kann.


Riesige (oder auch kleine kontinuierliche) Portionen an Süßigkeiten für den Nachwuchs, der das Zeug unbewusst in sich hineinfuttert, dank der meist industriellen Geschmacksverstärker “lecker“ und “ich will mehr“ zurückmeldet und somit bereits in der Falle sitzt, sind ein Hebel, an dem konkret Vorsorge getroffen werden kann. Dabei geht es keinesfalls um die Zähne und die Karies - das Ausmaß ist VIEL größer!


Natürlich ist es für die Erwachsenen bequem, wenn sie die Kinder mit der Aussicht auf Süßes (und Belohnung) immer wieder ruhig stellen und sich von der doch anstrengenden Begleitung von jungen Menschen erholen können. Vor allem in einer Welt, wo die Töchter und Söhne fast den ganzen Tag lang funktionieren sollen, damit die agenda eingehalten werden kann, sind derartige Machtinstrumente willkommen. Eigentlich könnten wir den jungen Menschen ja mal zur Auswahl stellen, womit sie sich wann, wo und wie beschäftigen wollen - so würden die kraftvollen Energien sinnvoll eingesetzt und es gäbe keine Notwendigkeit für frustreduzierende oder lebensgefühlbejahende Zuckerdosen! 


Jedenfalls kommen die jungen Menschen von den Bezugspersonen geleitet in den Drogenkreislauf - entweder mit Schokolade, Eis oder sonstigen Süßigkeiten, mit dem Gummibärchen an der Kasse im Supermarkt (auch die Biobrezel hat einen ähnlichen Effekt) oder auch mit verhandelter Zeit am TV odet im Internet. Die jungen Menschen werden mit der Wirkung der Stoffe oder Nachrichten in ihrem sensiblen Dasein allein gelassen und fühlen sich dem Automatismus ausgeliefert. 


Sicher kann fast Jeder nachvollziehen, dass sich Kinder im “neutralen“ Zustand - wenn sie also (noch oder wieder) unbefleckt von Abhängigkeiten oder Süchten, von gesellschaftlichen Konditionierungen oder familiären Traumata sind - allein über Aufmerksamkeit (ohne Mitbringsel, Geschenke, Süßes) freuen. Ihr natürliches Bedürfnis von “gesehen werden“ und die dadurch gesunde Reifung der eigenen Identität sind derart wichtig, dass ich am Liebsten alle Suchtmittel aus diesen Begegnungen raushalten möchte. 


Genauso kann man sich doch auch mit Freunden ohne Alkohol, Kaffee oder gar Essgelage treffen, um einfach zu reden, zu spazieren oder sonstwie miteinander Zeit und den Moment zu genießen.


Wenn ich als Mutter nach vielen Jahren intensiver Aufarbeitung meiner eigenen Geschichte und schmerzhaften Heilungsprozessen glücklicherweise an dem Punkt angelangt bin, wo ich die Zusammenhänge sowohl sehe als auch erlebe, dann nehme ich mir das Recht, auf die Misere aufmerksam zu machen. Freunde und Familie dürfen meinen Standpunkt kennen und SELBST entscheiden, wie sie mit der Information umgehen. 


Der schwierigste Teil: wenn meine Eltern und der Rest der Familie weiter in den alten Glaubenssätzen und Mustern leben und agieren - womit einhergeht, dass sie meine Kinder mit Schokolade (billig und industrielle Herstellung) überhäufen, ohne meine Warnung und Bitte ernst zu nehmen. Ich kann fühlen, wie sie den Enkelkindern eigentlich eine Freude bereiten wollen und SELBST blind sind für die drogenhafte Wirkung des Zuckers - die eigenen Abhängigkeiten von Alkohol, Medikamenten und Nachrichten verhindern einen klaren Blick auf die Tatsachen und führen wiederum zur Unterstellung, ich würde den Kindern jegliche Freude am Leben nehmen. 


Nach einem Besuch bei den Großeltern türmen sich in den Kinderzimmern die Schokoladentafeln - es sieht aus wie kurz vor Kriegsausbruch. Für die vielleicht schlimme Zukunft ist vorgesorgt - zumindest wird es am keinen Drogen fehlen! Schon mehrmals habe ich darauf hingewiesen, wie schädlich vor allem diese industrielle Schokolade ist, habe Fotos und Anhaltspunkte für alternative Geschenkideen geschickt und auch auf meine exklusive Fair-Antwortung als Mutter aufmerksam gemacht - es scheint, als hörten mich meine Eltern nicht. Oder sie glauben mir einfach nicht - so wie damals, als ich als Kind missbraucht wurde, mich verstoßen fühlte und meinen Frust immer mehr in mich hineinfraß, bis ich 30 kg zu viel auf die Waage brachte.  


Schon öfters wollte ich die Beziehung zwischen meinen Eltern und meinen Kindern reglementieren, doch meine innere Stimme sagte immer, dass dies der falsche Weg sei. Natürlich liegt es mir fern, meinen Kindern die Liebe ihrer Großeltern mies zu machen. Dennoch sehe ich klar, dass meine Kinder keinesfalls mein Schicksal und das Gefühl von fehlendem Schutz / fehlender  Orientierung wiederholen sollten. Ein Dilemma, dem ich mit Kommunikation begegnen wollte. Ein schwieriges Unterfangen, denn ohne gemeinsames Weltbild und fehlendes Vertrauen ist ein sinnvoller Austausch beinahe unmöglich. Wo ich meine Wahrheit rede, wird mit halbherzigen Zusagen und zweispaltiger Zunge geantwortet. 


Auf meine Nachfrage, weshalb trotzdem so viel Süßes zu Weihnachten verschenkt wird, wo ich schon all meine Bedenken in mir gesammelt und die Kinder ihrem Wunsch entsprechend allein habe fahren lassen (ich habe mich aus dem Rummel ausgeklinkt), erhalte ich nur beschwichtigende Antworten. Es wäre ja schon weniger als in Vorjahren und “man könne es sich ja einteilen“. Und genau das geht bei Süchten nämlich nicht!


Zwei Wochen später ist der Mülleimer voll von leeren Schokoladenverpackungen, der Gesundheitszustand mehr als kritisch und ich verzweifelt. Junge Menschen und Betrunkene haben nämlich mehrere Dinge gemein. Der Volksmund sagt, sie würden beide die Wahrheit sagen. Ich meine, sie kennen keine Grenzen. Wenn die Tafel Schokolade im Zimmer ist und lockt, dann ist es fast unmöglich, Tage, Wochen oder gar Monate zu warten, um sie dezent und “vernünftig“ rationiert zu verspeisen! Eine derartige Verhaltensweise ist von einem psychischen vollständig stabilen erwachsenen Menschen mit ausgereiften präfrontalen Cortex (Mindestalter: 30) aber nicht von einem Kind, das zwischen Arbeitsstress der Eltern, mobbing in der Gesellschaft und Schulzwang aus der Nazizeit mitten in Deutschland versucht, sich geliebt zu fühlen, um groß und stark sein zu können.


Ich bin dankbar für die Chance, die Lebensfreude meiner Kinder ohne Zuckerkonsum, Schulzwang, intrafamiliäre Gewalt und Freiheitsberaubung aufgrund sonstiger gesellschaftlicher Ansprüche zu erfahren und so eine tolle Alternative live und in Farbe am eigenen Beispiel zu erkennen. Erst seit ich sehen kann, dass es auch anders möglich ist, bin ich noch fester davon überzeugt, dass es sich für Jeden lohnt, alle eigenen Glaubenssätze auf die Probe zu stellen, das Gegenteil auszuprobieren und dann neu zu entscheiden, wie das LEBEN sich manifestieren darf.


Weil ich meine Abhängigkeiten heilen konnte, glaube ich daran, dass es einen lichtvollen Weg im HIER & JETZT gibt. Ich lebe ihn und begleite meine Kinder nach bestem Wissen und Gewissen - wie Jeder. Also bin ich dankbar für erweitertes BEWUSSTSEIN und FAIR-STÄNDNIS wohlwissend um die Jahre der unbequemen Heilungsprozesse und tausende geweinte Tränen, die die verkrusteten Strukturen im Gehirn wieder aufgeweicht und mit neuer Flexibilität und LernbeGEISTerung beschenkt haben. Ich meine, ich bin mit meinen 44 Jahren nun erwachsen und kann alle Herausforderungen annehmen - ich fair-traue auf mich und meine natürlichen Ressourcen. ICH LIEBE MICH


TRÄNEN SIND PERLEN = HEILSAME GESCHENKE IM OZEAN DES SEINS

SCHOKOLADE UND ZUCKERSUCHT
SCHOKOLADE UND ZUCKERSUCHT

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Kommentare: 1
  • #1

    Löwenherz (Dienstag, 27 November 2018 06:13)

    Filmempfehlung: Voll verzuckert (Reportage) 100 Min